
Medienberichte.


Auch Harburg bekommt eine Babyklappe
Von Sylvia Jost
Das Krankenhaus Mariahilf in Harburg bekommt eine Babyklappe, an der Mütter in Notlagen anonym ihre Kinder abgeben können. Das haben jetzt die Sozial- und die Gesundheitsbehörde beschlossen. Damit wird es künftig drei staatliche Babyklappen, so genannte "Erste-Baby-Hilfen", in Hamburg geben.
Allerdings gibt es mit der Einrichtung der ersten beiden Babyklappen Probleme. Eigentlich sollten sie im Kinderkrankenhaus Altona und im AK Wandsbek schon seit Ende Januar in Betrieb sein. Die erste öffnet nun mit zwei Wochen Verspätung am Dienstag im Kinderkrankenhaus Altona.
Das Krankenhaus war in Verzug geraten, weil der Lieferant der Schlosserfirma einen Engpass hatte. Walter Schmidt (59), technischer Leiter der Klinik: "Einige Spezialbauteile konnten wochenlang nicht geliefert werden. Die haben wir dann extra per Express bestellt." Zudem hatte das Krankenhaus die Installationskosten von rund 14 000 Euro unterschätzt und musste sich erst die Mehrkosten von der Behörde genehmigen lassen.
Gestern wurde die Klappe eingebaut. Heute wird das akustische Meldesystem angeschlossen und die Ausschilderung angebracht, am Montag wird das neue Wärmebettchen geliefert. Damit ist die erste staatliche Babyklappe aufnahmebereit.
Im AK Wandsbek verzögerte sich schon die Planung. Es gab noch einige offene Fragen zu Investion, Beschilderung und Auftragsvergabe. Die Summe wurde mittlerweile errechnet: rund 13 000 Euro. Die zahlt die Sozialbehörde aus dem Fonds von 40 000 Euro, der bisher für den Babyklappenerfinder SterniPark bestimmt war. Unklar ist aber weiterhin die Vergabefrage. Denn als städtisches Krankenhaus wäre bei normalen Umbaumaßnahmen eine Ausschreibung nötig. Für den Einbau der Babyklappen gibt es aber nur zwei Spezialisten in Deutschland. Ob der Auftrag jetzt frei vergeben werden kann (wie beim gemeinnützigen Kinderkrankenhaus in Altona), soll am Montag in einem Gespräch mit der Sozialbehörde geklärt werden.
Dann steht auch zur Debatte, wie die Beschilderung angebracht werden kann, dass sie wegweisend, aber nicht aufdringlich wirkt.
"Wir gehen davon aus, dass das AK Wandsbek die ,Erste-Baby-Hilfe' in drei Wochen in Betrieb nehmen kann", sagten die Sprecherin der Sozialbehörde Anika Wichert (28) und der Sprecher des LBK-Hamburg Siegmar Eligehausen (51) übereinstimmend.
erschienen am 14. Feb 2003 in Hamburg
Artikel im Internet: Hamburger Abendblatt

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